ihrer Lage selbst schuld. Weshalb bekämpfen diese Schwätzer mit diesen Schriften und Predigten nicht den Hunger in der Sahelzone , wenn es doch so einfach ist? "Wünscht euch richtig satt und ihr werdet satt!"
Zu wissen, dass ich nicht alleine bin mit meinem Denken und Fühlen, hat mir jedenfalls mehr geholfen, als diese fragwürdigen Lebensphilosophien. Und darum nun auch dieser Schritt in die Öffentlichkeit. Mit diesem Buch möchte ich allen als "Weicheier", "Warmduscher" oder wie auch immer bezeichneten sanften Seelen sagen: Ihr seid nicht allein!
Zustande gekommen ist dieses Werk nur durch die Unterstützung meiner Freunde, die mir ermöglicht haben, zu sein wie ich bin und die mir trotz meiner unzähligen Eigenarten nie den Rücken gekehrt haben. Aus dem tiefen Gefühl - da ist es wieder - der Dankbarkeit heraus, möchte ich hier ein paar Namen nennen, deren Träger mein besonderer Dank gilt:
Susi und Anna, Klaus, Nada, Andy, Martina, Merle und Anselm, Stefan und Susanne, Christoph und Anna, Markus, Andi und Renate, Christine, Andrea und natürlich nicht zuletzt der Frau, die mit viel Energie die Veröffentlichungsmaschinerie in Gang gesetzt und mich mit noch mehr Geduld vor der Blamage eines vor Fehlern strotzenden Schriftwerks bewahrt hat: meine geliebte Lebensgefährtin Britta. Ihr ist das Buch darum und aus zahlreichen weiteren Gründen gewidmet. Abschließend, aber nicht zuletzt, gebührt ganz besonderen Dank Danja, die es ermöglicht hat, dass die erwähnte Veröffentlichungsmaschinerie überhaupt ihr Ziel erreichen konnte.
Sei noch zu erwähnen, dass man dieses Buch mit seinen 220 Seiten an Erzählungen und Gedichten, aufgelockert mittels ein paar eingestreuten Bildern, für 8,00 € über diese Page beziehen kann. Unter dem LINK Kontakte hast Du die Möglichkeit, eine Bestellung in formloser Weise aufzugeben, und sobald der entsprechende Betrag bei mir eingegangen ist, schicke ich das Buch los. Dies gilt allerdings nur, so lange der Vorrat reicht.
Viel Spaß beim Lesen
Nachfolgend werde ich ein paar Texte anfügen, Auszüge aus dem Buch, die ich, das habe ich mir mindestens vorgenommen, in unbestimmtem zeitlichen Abstand verändern, ergänzen oder austauschen werde.
Sehnsucht |
Gedanken, geboren an einem regnerischen Tag auf der Burg Drachenfels |
In meinen Träumen |
Urlaubsgrüße |
Sehne mich nach einer Stille
die nicht den Lärm der Schlacht noch in sich trägt
nach einem Frieden
der nicht vom Blut des Kampfes ist geprägt
Sehne mich nach einer Liebe
die nicht bereits den Abschied mit sich bringt
nach einem Glück
das nicht nur täuschend tiefe Traurigkeit umschlingt
Sehne mich nach einer Zärtlichkeit
die nicht allein durch Tränen ausgelöst
nach einer Liebesnacht
die gegen jede dogmatische Moral verstößt
Sehne mich nach einem Heim
das unverschlossen doch Geborgenheit mir geben kann
und nach mir selbst
dass ich mich bald und ohne Ängste finden kann
Sehne mich nach einer Leichtigkeit
die schnell vergessen lässt, dass mir das Herz so schwer
und sehne mich manchmal
nach einer Reise ohne Wiederkehr
Was düstere Wolken und stetiger Regen nicht vermochten, muss ich nun hier und selbst versuchen.
Während die in dieser Gegend unvermeidlichen Scharen von Tou-risten meinen geliebten Platz unter dem Himmel wie die biblische Heuschreckenplage heimsuchen, in Gruppen lachend, schreiend und singend ihre Existenz unter Beweis stellen, einzeln mit Staunen und einem Anflug von Bewunderung ihre Blicke über die Wälder streifen lassen, bleibt es an mir, in all dem Getümmel mein Alleinsein zu suchen, zu versuchen.
Ach welche Wohltat, nun an dieser erhabenen Stelle sich akustisch mit Hilfe eines Discman von den lärmenden Begleiter-scheinungen des menschlichen Seins ausklinken zu können. Welche Ironie auch, gerade eine jener Früchte der Zivilisation zu benutzen, um die aufgehende Saat derselbigen zu verdrängen: die haltlose Vermehrung von Fleisch und Ungeist, Dummheit, Ignoranz und Oberflächlichkeit. Oder ist es einfach nur die Angst, die diese Gesellschaft so sein lässt, wie sie ist?
Wie dem auch sei!?!
Enya ermöglicht mir, noch etwas höher aufzusteigen, als es wanderschuhbewährten Touristenfüßen gelingt. So fühle ich allmählich jene Freiheit in mir und um mich herum, nach der ich immer suche und die ich auch fast immer finde - hier auf dem Drachenfels. Manchmal um meine Gedanken zu ordnen, meine Lebenswege zu überprüfen, manchmal um zu schreiben für mich, zum ersten Mal um zu schreiben für dich. Doch nun, da umhertrampelnde Zeit- und/oder Artgenossen akustisch nicht mehr, optisch nur noch geisterhaft durchsichtig wahrnehmbar geworden sind, erkenne ich, dass mit der Lösung der Bindung zum ganz Realen, zum alltäglichen Wahnsinn, auch eine Entfernung zu mir, zumindest zu meinem Vorhaben, eingetreten ist, die es mir fast unmöglich macht nieder zuschreiben, was niedergeschrieben werden sollte, vielleicht will. Zurück in die Wirklichkeit will ich nicht im Augenblick, Lächeln verstreuen, wo kein Lächeln ist, freundliche Grüße aus-sprechen, Floskeln, deren Wortklang nichts mit dem Geist gemein hat, dem er entsprang. So gebe ich mich hin, setze schnell neue Prioritäten: erst frei schweben, später dann schreiben.
Ich schließe lange meine Augen, höre in mich; eine weiche Stille legt sich über die Angst, die Verzweiflung in mir, öffnet die Poren meiner Haut so weit, dass ein klarer Luftzug meine Seele umwehen kann, gerade so, als atme ich nicht mehr nur mit Mund und Nase, sondern mit dem ganzen Körper, reinigt was verstaubt war und weine schließlich den Schmutz aus mir heraus - wieder mal!
Am Ende des Tages fühle ich Erleichterung. Raum ist geschaffen, Raum für neue Gedanken, Aufnahmefähigkeit für neue Eindrücke, neue Fragen.
Fragen?
Frage: Was bin ich?
Antwort : Ein Mensch!
Nein, nein - so leicht ist das nicht. Anatomisch, ja sicher, anatomisch kann man mich uneingeschränkt dieser Spezies zuordnen. Doch ist es nicht Brauch, jeder Art, jeder Gattung gemäß ihrer sichtbaren Erscheinung irgendwelche typischen Verhaltensweisen anzulasten?
Unter Hinzuziehung dieses Aspektes will es mir einfach nicht so recht gefallen, Mensch zu sein.
Sicher, ein kleiner Spielraum wird selbst von der Wissenschaft jedem Individuum zugestanden, sowohl im Erscheinungsbild, als auch im Verhalten - ein kleiner, ein allzu kleiner wie mir scheint. Im Großen und Ganzen jedoch habe ich mich als Mensch wie ein Mensch zu verhalten: ausgelassen und fröhlich sein an Fasching, traurig am Volkstrauertag, Nächstenliebe, ja Liebe allgemein in der Weihnachtszeit.
Was aber, wenn ich immer liebe, das ganze Jahr, was, wenn ich ausgelassen bin und fröhlich, weil ich liebe, was, wenn ich traurig bin, weil ich liebe? So komme ich also um die in höchstem Maße unwissenschaftliche Schlussfolgerung nicht herum: IHR KÖNNT MICH MAL! Oder besser und nicht ganz so unwissenschaftlich: Es ist mir einfach egal, wie ich sein müsste, was ich wie und wann zu tun hätte, nur weil ich aussehe, wie ich nun mal aussehe. Wüsste zum Beispiel der Strauß, dass er von uns Menschen den Vögeln zugeordnet wird, er wäre mit Sicherheit eines der traurigsten Geschöpfe dieser Erde. Vermutlich hätte er es vorgezogen auszusterben, bevor wir seiner ansichtig geworden wären. Ja, sicher sogar wäre er ausgestorben - spätestens nach seiner Zuordnung zu den Vögeln durch den Menschen und nach Erlangung der Kenntnis davon. Noch vor der Geschlechtsreife wäre er verendet - beim Versuch zu fliegen nämlich. Und so hat er es eben vorgezogen, sich der Kundwerdung dieser für ihn so dramatischen Tatsache zu entziehen, indem er einfach den Kopf in den Sand steckte. Weil aber niemand den Kopf im Sande sieht, sieht auch keiner, dass er dabei lächelt.
Dies tue ich nun auch, freue mich, ein Strauß zu sein, der nicht fliegen kann, dem das aber scheißegal ist!!!
zurück zum VerzeichnisOft liege ich in meinen Träumen
an jenem langen weißen Strand
mit blauem Meer und Kokosbäumen
und grabe meine rechte Hand
in dieses weiche heiße Ufer,
das sich unendlich hier erstreckt
und bin, wenn ich die Hand erhebe
von diesem Blutgeruch erschreckt
von diesem Rot, das über meine Hände rinnt
das riecht, wie Moder sich anfühlt
ich frage mich mit starren Augen
worin hab ich denn hier gewühlt.
Bleibt mir denn nur die eine Frage
die immer wieder vor mir steht
und fragend jene Laute klage:
ob dieser Dreck denn nie vergeht.
Ich schreie; oh, ich bin so klug
verstreu die Weisheit auf die Welt
und hab doch oft von mir genug
jetzt, wo die Welt zusammenfällt.
Dabei wollt ich doch nur mal fliegen
wollt hoch hinaus, dort wo die Luft
noch klar ist und trotz all dem kriegen
mich meine Füße nicht aus der Gruft
in der wir alle uns befinden
wo keiner mehr den andern spürt
und wo uns Sehnsüchte verbinden
des Todes Stachel uns berührt
weil wir zu feige, dem zu trotzen
was man uns auf die Stirne schrieb;
statt dessen schnäuzen wir und rotzen
auf das was ehemals uns lieb
bevor der Tanz ums goldne Kalb
uns aus der eignen Schale riss
und uns, zu Teufels Ehrbezeigung
der Liebe Kehle glatt durchbiss.
Nun suche Halt in dieser Welt
wo Halt für Arme es nicht gibt
nur für den Reichtum, für das Geld
das sich nur in sich selbst verliebt
und niemals Raum für wahre Wärme
entstehen lässt, statt dessen kalt
und unbarmherzig trennt Gedärme
für den sich jegliche Gewalt
zum Zweck des Reichtums, dessen Mehrung
als gut und richtig sprechen lässt
Und mittendrin in dieser Gärung
halt ich mich noch an Träumen fest.
Ach, lasst mich los, ja, ich will fliegen
trotz all dem hoch in dieses Blau
ihr Treiber werdet mich nicht kriegen
und noch im Sturz weiß ich genau
dass diese Landung mich zerbricht
doch lieber an mir selbst ersticken
für euch geb' ich mein Leben nicht
ihr könnt den Tod mir niemals schicken
weil er durch meines Herzens Schlag
als treuer Freund in mir entstand
und mit ihm immer, jeden Tag,
mich dieser schöne Traum verband
Er ist bei mir und wird mir sagen
wann's Zeit für jenen Abschied ist
kein Gott, kein Geld wird er befragen
wann er mich holt aus diesem Mist.
Ich träume noch und werd noch träumen
wenn ich schon lange nicht mehr bin
dies hilft mir, niemals zu versäumen
gibt meinem Leben jenen Sinn
den niemand, außer meiner Seele,
in vollem Umfang je begreift
wenn ich mich leise dann empfehle:
ich hab gelebt, bin ausgereift.
Dann liege ich in meinen Träumen
an jenem langen weißen Strand
mit blauem Meer und Kokosbäumen
und grabe meine rechte Hand
in dieses weiche, heiße Ufer
das sich unendlich hier erstreckt
und bin, wenn ich die Hand erhebe
ob dieser Schönheit ganz erschreckt
die ich in meinen Händen halte
und weiß, jetzt bin ich endlich frei
bin tot zwar, gut, doch dieses Totsein
ist bei der Schönheit einerlei
1. Wenn Autos rasant in Kurven überholen
und du hast das Gefühl, dir wird die Zeit gestohlen.
Wenn ganz normale Stubenfliegen stechen,
wenn manche Zelte aufbau’n und manche abbrechen.
Wenn du nicht mit Peseten kannst zahlen,
wenn Leute mit ihrer Bräune prahlen.
Wenn die Sonne deine Haut versengt,
dein Stammwirt zum Abschied Likör verschenkt.
Wenn Duschen ihren Dienst nicht tun,
wo Leute auf Luftmatratzen ruhn.
In all diesen und in jedem Fall
weißt du, du bist in Portugal.
2. Wir fühlen uns hier tierisch wohl
bei Bratfisch und etwas Alkohol.
Bei Sonne, Meer und weitem Strand
werden wir richtig braun gebrannt.
Nur einmal haben wir einen Riesenschreck gekriegt
beim Gedanken, dass zuhaus das Stövchen in Scherben liegt.
Doch es sei dir verziehn – nur nichts mehr anfassen.
Wir werden’s von einem Töpfer wieder kleben lassen.
3. Es ist schon wichtig, Festung zu sein,
um den Alltagskampf zu überstehn.
Aber es ist fast wichtiger, Mauern einzureißen,
um das Schöne des Lebens besser zu sehn.
4. Wo Pinien aus sandigen Hügeln sprießen,
wo Wellen dir ein Lied vorsingen,
lässt sich das Leben schon genießen
und jede Stunde im Glück verbringen.
Will nicht mit langem Schreiben meine Zeit verschwenden,
will genießen und angstfrei dem Wellenlied lauschen.
Werd euch öfter einen lieben Gedanken senden,
wenn Sonne und Meer meine Sinne berauschen.